Kleine Küche planen: Unsere 7 Tipps von Küchenexperten
Sie planen eine neue Küche für einen kleinen Raum? Darum fragen Sie sich, wie Sie Geräte, Kochutensilien & Co. unterbringen und trotzdem noch genug Platz zum Kochen haben.
Neben einer Arbeitsfläche, einem Waschbecken und einem Herd benötigen Sie auch Stauraum für Geschirr und Lebensmittel. Zudem ist ein Kühlschrank unverzichtbar und eine Spülmaschine praktisch. Wie sollen Sie das in der kleinen Küche alles unterkriegen?
Unsere Küchenprofis Sandra Perrotta (Inhaberin olina Küchenstudio Salzburg-Stadt), Anton Mühlthaler (Inhaber des olina Küchenstudios Eben im Pongau) und Helmut Wenigwieser (Inhaber olina Küchenstudio Mauthausen) erklären wie's geht und verraten Ihnen in diesem Blogbeitrag 7 Tipps, wie Sie eine kleine Küche sinnvoll planen, Stauraum schaffen und aus Ihrer Küche möglichst viel Platz herausholen.
- Tipp #1: Bevor Sie Ihre Küche planen, sollten Sie genau wissen, wofür Sie wie viel Platz benötigen
- Tipp #2: Kleine Geräte und Gerätekombinationen sparen Platz
- Tipp #3: Eckschränke, um Küchenecken bestmöglich zu nützen
- Tipp #4: Nutzen Sie die Raumhöhe und statten Sie die Schränke mit Laden und Auszügen aus
- Tipp #5: Häufig verwendete Lebensmittel und Küchenutensilien in Augenhöhe verstauen
- Tipp #6: Kücheninsel ist der "Platzfresser" für Bewegungsfreiheit
- Tipp #7: Alternativen Stauraum in anderen Räumen finden oder Wände einreißen
Dieser Beitrag wurde am 21. Juli 2022 aktualisiert.
Tipp #1: Bevor Sie Ihre Küche planen, sollten Sie genau wissen, wofür Sie wie viel Platz benötigen
Wenn Sie eine kleine Küche planen, ist eine genaue Bedarfsermittlung wichtig. Diese Vorbereitung erfordert sehr viel Sorgfalt – und Ehrlichkeit. Sie sollten für Ihre Küche genau überlegen, was Sie wirklich brauchen. Dann können Sie in einem nächsten Schritt dafür sorgen, dass Sie diese Dinge auch Platz haben.
Bedarfsermittlung für die kleine Küche: Machen Sie eine (ehrliche) Liste
Für die Bedarfsermittlung können Sie ruhig zu Papier und Stift greifen. Dann sollten Sie sich überlegen:
- Welche Geräte brauchen Sie wirklich? Seien Sie ehrlich: Wie oft haben Sie in den letzten zwei Monaten die Mikrowelle benutzt? Toasten Sie wirklich viel oder war der Toaster bisher eher ein Dekorationsgegenstand?
- Wie viel Geschirr brauchen Sie wirklich? Kleine Küchen finden sich hauptsächlich in Garçonnièren oder in WG's mit wenigen Zimmern. Dementsprechend benötigen Sie auch nicht Geschirr für eine ganze Großfamilie. Planen Sie hier lieber knapp! Wenn Sie mal viele Freunde einladen, kann bestimmt jemand mit Geschirr aushelfen.
- Welche Art von Lebensmitteln brauchen Sie hauptsächlich? Bei dieser Frage geht es unter anderem darum herauszufinden, ob Sie einen großen Kühlschrank brauchen, oder ob Sie den Platz lieber für Nudeln, Reis, Mehl & Co verwenden sollten.
- Wie viel Arbeitsfläche brauchen Sie wirklich? Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie sich Ihre Kochgewohnheiten vor Augen führen. Wenn Sie gern aufwändige Gerichte kochen oder Kuchen backen, brauchen Sie mehr Arbeitsfläche. Wenn Sie hingegen nur ab und zu etwas Gemüse schnippeln, brauchen Sie weniger. Müssen Sie Geräte wie Toaster und Kaffeemaschine hier abstellen, sollten Sie auch diesen Platz mit einberechnen.
Nun wissen Sie, wovon Sie wie viel brauchen. Außerdem wissen Sie, welche Geräte Sie brauchen und auf welche Sie verzichten können. Apropos Geräte...
Tipp #2: Kleine Geräte und Gerätekombinationen sparen Platz
Geschirrspüler, Backofen, Kühlschrank & Co: Sie alle gibt es auch in kleineren Anfertigungen. Auch der Herd kann schmäler werden, indem anstelle der vier Kochfelder nur zwei gewählt werden. Diese Geräte reichen meist für Haushalte von bis zu 4 Personen. Dadurch haben Sie mehr Platz für die Arbeitsfläche oder für Stauraum.
Auch Kombigeräte sind praktische Platzsparer. Neben der bekannten Kombination aus Kühlschrank mit Gefrierfach gibt es die Kombination aus Backofen und Mikrowelle oder aus Backofen und Dampfgarer. Welche Geräte-Kombinationen für Sie Sinn machen, hängt von Ihren Kochgewohnheiten ab. Lassen Sie sich zum Beispiel nicht dazu verführen, eine Kombination aus Backofen und Mikrowelle einzubauen, wenn Sie weder backen noch regelmäßig Essen in der Mikrowelle erwärmen.
Tipp #3: Eckschränke, um Küchenecken bestmöglich zu nützen
Häufig werden Küchen in L- oder G-Form gebaut, also „über eine Ecke“. Daraus ergeben sich sogenannte „tote Ecken“, die den Zugriff auf den hinteren Schrankbereich erschweren. Außerdem können Auszüge und Laden links bzw. rechts von der Ecke nicht gleichzeitig geöffnet werden.
Um diesen Hohlraum nicht zu verschenken, gibt es inzwischen diverse Lösungsansätze: Der klassische Karussellschrank ist ein Schrank mit kreisrunden Einlegeböden, die auf einer beweglichen Achse befestigt werden. So lassen sich Töpfe oder Pfannen ganz einfach nach vorne drehen. Eine andere Möglichkeit wäre ein MagicCorner-Schrank. Bei diesem Schrankmodell wird beim Öffnen des Eckschrankes ein Frontauszug zur Seite geschwenkt und die hinteren Auszüge bewegen sich nach vorne. So haben Sie optimalen Zugriff auf die gesamte Lagerfläche.
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Tipp #4: Nutzen Sie die Raumhöhe und statten Sie die Schränke mit Laden und Auszügen aus
Verwenden Sie Hochschränke, um die volle Raumhöhe auszunutzen.
Wenn Sie eine kleine Küche besitzen, haben Sie meist wenig Platz in der Breite. Dafür aber in der Höhe! Küchenschränke bis unter die Decke schaffen viel Stauraum und vergrößern optisch den Raum. Planen Sie deswegen für kleine Küchen Hochschränke und Oberschränke, die bis zur Decke reichen. So können Sie jeden Zentimeter des Raums optimal nutzen. Die Hochschränke sind ideal, um Küchengeräte auf einer angenehmen Höhe einzubauen. Wenn Sie zum Beispiel eine Küchenzeile planen, sollten die Hochschränke entweder links oder rechts platziert werden, daneben die Arbeitsfläche, Herd und Spülbecken. Wenn Sie an beiden Seiten der Küchenzeile jeweils einen Hochschrank haben, wirkt der Raum nämlich kleiner.
Es gibt eine große Auswahl verschiedener Schrankhöhen und viele Planungsmöglichkeiten, um den vorhandenen Platz zu nutzen. So lassen sich beispielsweise zwei Hängeschränke übereinander platzieren. Auch Hochschränke mit integrierten Innenauszügen oder Apothekerschränken können eine ideale Stauraumlösung für Ihre kleine Küche sein.
Ein Apothekerschrank ist hoch und schmal. Die Fächer können vollständig herausgezogen werden und sind von beiden Seiten zugänglich. So wird kein Lebensmittel mehr vergessen und Sie haben Ihre Kochzutaten stets griffbereit zur Hand.
Zusatz-Tipp unserer Profis: Um auf engstem Raum planen zu können, müssen Schränke oft außerhalb der gängigen Norm verbaut werden. Hierfür raten unsere Küchenprofis einen richtig guten und genauen Montagetischler zu beauftragen. So können Sie sicher gehen, dass die Maße Ihres Möbelstücks passen und Sie nicht auf Kosten durch nachträgliche Änderungen sitzen bleiben.
Verbauen Sie tiefe und breite Auszüge für mehr Stauraum in der Küche.
Schränke mit Regalen haben den Nachteil, dass weit hinten stehende Dinge nur schwer erreicht werden. Häufig wird daher nur der vordere Teil eines Regals vollgestellt. In der kleinen Küche brauchen Sie jedoch jeden Platz, der Ihnen zur Verfügung steht und Sie stellen die Regale von ganz hinten bis ganz nach vorne voll. Wenn Sie Dinge im hinteren Bereich des Schranks benötigen, müssen Sie diese also erst "freischaufeln". Auf Dauer ist das ein mühsamer Mehraufwand.
Um den Stauraum in Schränken optimal nutzen zu können, sollten Sie daher alle Schränke mit Schubladen und Auszügen ausstatten. Die Schubladen können Sie bequem mit Lebensmitteln und Töpfen füllen. Wenn Sie etwas brauchen, finden Sie es schnell wieder.
Reihen Sie schmale Küchenschränke oder Auszüge aneinander, verlieren Sie wichtigen Stauraum. Stattdessen raten unsere Küchenexperten zwei schmale Auszüge durch einen breiten Vollauszug zu ersetzen. Dort, wo sonst die beiden Seitenwände der Auszüge zusammentreffen würden, wird so zusätzlicher Stauraum in Ihrer Küche erzeugt.
Wir empfehlen Ihnen zusätzliche, tiefe Auszugssysteme einzuplanen. Mit einem Vollauszug wird die komplette Schranktiefe genutzt, wodurch sich das Platzangebot deutlich vergrößert.
Tipp #5: Häufig verwendete Lebensmittel und Küchenutensilien in Augenhöhe verstauen
Mal ehrlich: Wie oft brauchen Sie Saftpresse, Waffeleisen, Toaster und Co. wirklich? Oft stehen diese Geräte auf der Arbeitsfläche herum und nehmen nur Platz weg. Das heißt nicht, dass Sie auf frisch gepressten Saft oder Waffeln verzichten sollen. Es bedeutet lediglich, dass Geräte, die nicht täglich gebraucht werden in Schränken verstaut werden sollten. Positiver Nebeneffekt: So werden die Geräte auch nicht zu Staubfängern.
Unsere Küchenprofis zeigen Ihnen, wo Sie am besten Ihre Lebensmittel und Küchenutensilien verstauen:
- Lebensmittelvorräte in Hochschränke
Ein Hochschrank mit Auszügen eignet sich optimal als Vorratsschrank, da alles gut übersichtlich und durch die Auszüge erreichbar ist. Die obersten und untersten Fächer in einem Hochschrank sind meistens schwer zu erreichen. Wir raten Ihnen, die wichtigsten Lebensmittel (z.b Mehl, Reis, Nudeln) mittig einzuordnen.
- Töpfe und Pfannen in Unterschränken oder Eckschränken
Am praktischsten ist es, Kochtöpfe und Pfannen in der Nähe des Herdes aufzubewahren. So ist alles schnell griffbereit. Darum eignen sich Unterschränke unter dem Kochfeld ideal als Aufbewahrungsort.
Alternativ können Sie Töpfe und Pfannen optimal in Ecklösungen verstauen. Die Auszüge bei einem Eckschrank verschaffen Ihnen einen besseren Überblick für die Wahl des passenden Topfes.
Zudem ist es sinnvoll, die Töpfe und Pfannen nach Verwendungshäufigkeit und von Groß zu Klein zu ordnen. Beim Stapeln empfehlen unsere Experten Pfannenschutz-Deckchen zu verwenden, damit die Pfannen und Töpfe nicht zerkratzt werden.
- Kochbesteck in die oberste Schublade
Das Besteck wird täglich verwendet, daher empfehlen wir Ihnen, dieses griffbereit in den obersten Schubladen zu lagern. Zusätzlich raten unsere Küchenprofis das Geschirr so nah wie möglich an Spüle oder Spülmaschine zu verstauen. So ist es griffbereit und schnell wieder weggeräumt.
Kurz gesagt: Überlegen Sie genau, was Sie täglich brauchen und lassen Sie nur Dinge auf der Arbeitsplatte stehen, die jeden Tag in Betrieb sind. Alles andere kann in Schubladen und Küchenschränken verschwinden.
Tipp #6: Kücheninsel ist der "Platzfresser" für Bewegungsfreiheit
Zu den größten "Platzfresser" in einer Küche gehört die Kücheninsel. Allein für die Kücheninsel selbst müssen Sie mindestens 1,5 m x 0,6 m einrechnen. Zusätzlich müssen Sie noch genügend Platz für Arbeitswege in der Küche einkalkulieren. Dies kann schon zu einem Platzproblem in einer kleinen Küche werden.
Mehr zur passenden Küchenform für kleine Räume, können Sie in diesem Blogartikel nachlesen: So finden Sie die passende Küchenform für kleine Räume.
Damit Sie auch ohne Kücheninsel mehr Arbeitsfläche bekommen, raten unsere Küchenprofis hochgestellte Geräte zu vermeiden. Hochgestellte Geräte benötigen Hochschränke, womit Arbeitsfläche verloren geht. Aber keine Sorge: Das bedeutet nicht, dass Sie auf gewisse Küchengeräte verzichten müssen. Oder den Geschirrspüler doch in einem Unterschrank verbauen müssen, anstatt auf Augenhöhe.
Ein Geschirrspüler mit Comfort-Lift könnte die optimale Lösung für Sie sein. Durch den Comfort-Lift können Sie den unteren Korb mit einem Handgriff nach oben, auf eine angenehme Arbeitshöhe heben. So lässt sich der Geschirrspüler mühelos und ohne Bücken ein- und ausräumen.
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Tipp #7: Alternativen Stauraum in anderen Räumen finden oder Wände einreißen
Zugegeben, dieser Tipp ist etwas drastisch. Aber vielleicht ist es tatsächlich möglich, eine Wand einzureißen und dadurch etwas mehr Platz zu erhalten. Selbst wenn Sie dadurch nicht mehr Platz für Schränke oder Arbeitsfläche gewinnen: Beim Kochen fühlen Sie sich dadurch weniger eingeengt.
Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, können Sie in Ihrer Wohnung nach alternativem Stauraum Ausschau halten. Hat im Wohn-Esszimmer vielleicht noch ein Schrank für Geschirr Platz? Gibt es in einem anderen Raum einen Schrank, in welchem Sie große Vorratspackungen unterbringen können?
Kleine Küche planen: Unsere Tricks machen auch Ihre Küche zum Raumwunder
Mit ein paar simplen Kniffen kann eine kleine Küche mit den ganz Großen mithalten. Allerdings muss bei der Planung so einiges berücksichtigt werden. Dank sorgfältiger Vorbereitung haben Sie dann Platz für alles, was Sie (wirklich) brauchen.
Wie Sie sehen, lohnt es sich, in kleinen Küchen genau zu planen, um am Ende alle Küchenutensilien, Lebensmittel und Küchengeräte unterzubringen. Dabei ist es besonders wichtig, ehrlich zu ergründen, was Sie wirklich brauchen. Zudem kann es helfen, sich bei Küchengeräten genau nach möglichen Größen und Kombinationsmöglichkeiten umzusehen und die volle Raumhöhe zu nutzen. Außerdem sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass auch andere Räume für Stauraum (zum Beispiel für Geschirr) in Frage kommen.
Wir hoffen, unsere Tipps helfen Ihnen dabei, die Planung einer kleinen Küche gut vorzubereiten und am Ende alle oben genannten Dinge unterzubringen. Bereitet Ihnen die Küchenplanung dennoch Schwierigkeiten, sollten Sie sich an einen Profi wenden. Ein erfahrener Küchenplaner kennt die Tücken bei kleinen Küchen und kann Sie mit kreativen Lösungen unterstützen, welche Ihnen zu mehr Platz auf kleinem Raum verhelfen.
Ein guter Küchenplaner hört Ihnen von Anfang an genau zu. Er stellt die richtigen Fragen, um zu erkennen, wofür Sie wie viel Platz benötigen. Gleichzeitig berücksichtigt er Ihre Wünsche, das Design betreffend. Im besten Fall findet er mehrere Ideen und Vorschläge für Ihre neue Küche, sodass Sie zwischen den vorgeschlagenen Varianten wählen können.
Die Tipps unserer Küchenexperten haben Ihnen gefallen, im Detail haben Sie aber noch Fragen? Unsere Experten kennen alle Tricks rund um die optimale Planung einer kleinen Küche und verraten Sie Ihnen gerne in einem kostenlosen & unverbindlichen Beratungsgespräch. Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie ein olina Küchenstudio in Ihrer Nähe!
Herzlichst,
Ihr olina Team
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