Ergonomie Küche: So wird Ihre Küche rückenfreundlich

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie stehen in der Küche und bereiten das Abendessen zu. Sie schneiden gerade die Paprika, als plötzlich Ihr Nacken und Rücken zu schmerzen beginnen.

Haben Sie das Problem öfters, wenn Sie längere Zeit in der Küche stehen? Dann könnte das daran liegen, dass Ihre Arbeitsplatte zu niedrig ist und Sie ständig mit steifem Nacken nach unten schauen müssen.

Kurzum: Ihrer Küche fehlt die Ergonomie...

Was auch auf eine fehlende Ergonomie hinweist:

  • Ihr Esstisch steht näher am Kochfeld als an der Spüle.
  • Sie müssen quer durch die Küche, wenn Sie ein Getränk auffüllen oder eines aus dem Kühlschrank nehmen wollen.
  • Um etwas ins Backrohr zu schieben, müssen Sie sich nach unten beugen und sich für die Mikrowelle nach oben strecken.
  • Die Arbeitsfläche hat immer dieselbe Höhe und das, obwohl ihr Partner deutlich größer bzw. kleiner ist als Sie.

Trifft mindestens einer dieser Punkte auf Sie zu und geht Ihnen auf die Nerven?

Durch die passende Küchengestaltungreduzieren Sie die körperliche Belastung beim Kochen. Seien es nun Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen oder das lästige Hin- und Herlaufen beim Kochen.

In diesem Artikel gehen unsere Küchenexperten auf die häufigsten Fehler bei der Küchenplanung ein und verraten, wie Sie Ihre Küche ergonomisch einrichten.

Was bedeutet Ergonomie in der Küche?

Ergonomie bezeichnet in diesem Fall – vereinfacht gesagt – die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Küche. Wer seine Küche ergonomisch plant, passt sie somit genau an seine Bedürfnisse an.

Dabei lautet die oberste Regel: Die Küche wird an das Haushaltsmitglied angepasst, das am häufigsten dort zu tun hat.

Zu diesen Anpassungen gehören unter anderem:

  • Die Höhen von Arbeitsflächen, Schränken und Geräten werden auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
  • Die Anordnung der einzelnen Küchenelemente und Geräte richtet sich nach Ihren Arbeitsabläufen.
  • Vorratsschränke oder Schubladen werden nach Ihrem Einkaufsverhalten und den weiteren Stauraummöglichkeiten in Ihrem Zuhause eingeplant.

Warum ist Ergonomie in der Küche so wichtig?

Die positiven Effekte einer ergonomischen Küche wirken sich auf zwei Arten aus:

  1. Weniger Schmerzen: Wenn Sie sich beim Kochen nicht verrenken oder weit strecken müssen, schonen Sie Ihren Körper. So vermeiden Sie Schmerzen und Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich.
  2. Weniger Frust: Eine ergonomische Küche sorgt für weniger Küchenfrust, da die Kochabläufe leichter „von der Hand gehen“. Alles, was Sie brauchen, ist leicht zugänglich und griffbereit. Außerdem müssen Sie nicht ständig von einer Seite der Küche zur anderen laufen, um die richtigen Kochutensilien zu holen.

Mit diesen Informationen können Sie noch nicht allzu viel anfangen. Lassen Sie uns die häufigsten Planungsfehler in Bezug auf die Küchenergonomie anhand einiger Beispiele festmachen. Diese sollen Ihnen zeigen, wie viel Unterschied die richtige Küchenplanung ausmacht.

Ergonomie in der Küche: die 5 häufigsten Planungsfehler

Eine Frage: Wo steht Ihr Mülleimer in der Küche? Etwa unter der Spüle? Dabei könnte es sein, dass es aufgrund Ihrer Arbeitsabläufe in der Küche sinnvoller ist, den Müll woanders zu platzieren.

olina Küchenexpertin Romina Koschler vom olina Küchenstudio in Traun nennt 5 dieser „Standardlösungen“, die sich in Küchen im Laufe der Zeit durchgesetzt haben. Und das, obwohl andere Lösungen viel logischer wären.

Fehler #1: Mülleimer unter der Spüle

In den meisten Haushalten befindet sich das Müllsystem unter der Spüle. Immerhin ist dort Platz vorhanden, der Raum riecht nicht nach Müll und der „hässliche“ Behälter steht nicht im Weg.

Dabei sollte der Mülleimer nur dann dorthin gestellt werden, wenn es platztechnisch nicht anders möglich ist oder es tatsächlich Sinn ergibt. Beispielsweise wenn Gemüse und Obst immer in der Spüle geschält werden.

„Ein Müllsystem direkt unter der Arbeitsfläche ist viel praktischer als unter der Spüle“, weiß Romina Koschler. „Dabei bestimmt die Position des Geschirrspülers, wo das Müllsystem untergebracht wird. Rechtshänder räumen den Geschirrspüler mit rechts ein, Linkshänder mit links. Daraus ergibt sich, auf welcher Seite der Spüle der Müll unter der Arbeitsfläche stehen sollte.“

Fehler #2: Dampfgarer befindet sich am Boden

Der Dampfgarer sollte niemals am Boden eingebaut werden. Das hat mehrere Gründe:

  1. Da Sie sich weit nach unten bücken müssen, wird es anstrengender und umständlicher Speisen in den Garbehälter zu legen und diese zu entnehmen.
  2. Der Dampfgarer ist schwieriger zu reinigen. Auch dafür müssen Sie sich entweder bücken oder sogar hinknien.
  3. Sie erhöhen das Risiko für Schimmelbefall. Befindet sich das Gerät zu nahe am Boden, kondensiert das Wasser im und um den Garer. Das kann in der gesamten Küche zu Schimmelbildung führen.

Daher sollte die Schiene des Dampfgarer idealerweise auf Ellbogenhöhe der Person sein, die das Gerät am häufigsten verwendet.

Fehler #3: Backofen und Dampfgarer sind übereinander „gestapelt“

„In Werbungen und Einrichtungshäusern werden Backofen und Dampfgarer oft übereinandergestapelt. Viele lassen sich davon inspirieren und vergessen die Höhe des Gesamtkonstruktes“, sagt Romina Koschler.

Durch das „Stapeln“ werden diese Kombinationen schnell zu hoch, um sie einfach bedienen zu können. Denn je höher das Backblech ist, desto schwerer lässt es sich herausheben – vor allem, wenn das Essen darauf ist.

Der Rat der Küchenexpertin: „Idealerweise sind die beiden Geräte nebeneinander platziert. Dabei befindet sich die mittlere Backofenschiene auf Ellbogenhöhe – nicht höher! Außerdem helfen Auszugsschienen im Backofen oder Dampfgarer beim Herausnehmen der Bleche.“

„Sollte es platztechnisch nicht möglich sein, die Geräte einzeln zu platzieren: Der Backofen sollte unterhalb des Dampfgarers eingebaut werden. Der Griff des Backofens ist etwas über Ellbogenhöhe. So kann die mittlere Backofenschiene auf Ellbogenhöhe bleiben“, sagt Wolfgang Danler.

Sehen Sie mehr im Video:

Fehler #4: Mikrowelle steht auf einem Oberschrank

Mikrowellen werden häufig auf Oberschränken abgestellt oder in Hängeschränke eingebaut. Jedes Mal, wenn Sie ein Essen hineinstellen oder herausnehmen, müssen Sie also nach oben greifen. Das ist nicht nur umständlich, sondern mitunter auch gefährlich.

Beim Herausnehmen kann heißes Essen vom Teller rutschen oder aus der Schüssel schwappen. Beim Hineinstellen kann das Geschirr aus der Hand fallen und auf Ihrem Kopf landen, etc.

Zudem sehen Sie nicht hinein. Sie können also nicht einfach überprüfen, ob die Schokolade für den Kuchen anbrennt oder die Milch für den Kakao schon überläuft.

Deshalb sollten Sie die Mikrowelle etwa auf Augenhöhe einbauen.

Fehler #5: Rechtshänder-Küche für Linkshänder

Wenn Sie eine 0815-Küche im Möbelhaus kaufen, ist diese nicht an Sie angepasst – logisch.  Ja, das betrifft auch die Arbeitsplatte, Schränke, Spüle, Backofen, etc. Darauf wollen wir an dieser Stelle jedoch nicht hinaus.

Kennen Sie einen Linkshänder? Sind Sie vielleicht selbst einer? Wird die Küche hauptsächlich von einem Linkshänder genutzt, muss sie entsprechend eingerichtet werden. „Das fängt bei den Griffen der Schubladen an, geht über die Richtungsöffnung des Kühlschranks bis hin zur Anordnung der Arbeitsflächen“, betont Romina Koschler.

„Nutzen ein Rechtshänder und ein Linkshänder die Küche gleich viel, finden wir in der Regel übrigens auch dafür eine Lösung, mit der alle zufrieden sind“, sagt die Expertin.

Nachdem Sie nun die häufigsten Fehler der Küchenplanung kennen, möchten wir Ihnen natürlich auch verraten, wie Sie allgemein mehr Ergonomie in der Küche erzielen.

Mit Bedarfsanalyse Ergonomie Fehler in der Küche vermeiden

Damit Ihnen Fehler wie die oben genannten nicht passieren, haben wir Romina Koschler von olina Traun und Wolfgang Danler vom olina Küchenstudio in Neustift um Tipps zur Planung gebeten.

Wolfgang Danler: „Um eine Küche zu planen, die auf Ihre Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt ist, brauchen Sie zunächst eine Bedarfsanalyse.“ Um den Bedarf zu bestimmen, stellt der Küchenexperte die folgenden Fragen:

 

1. Wer muss in der Küche am öftesten arbeiten?

Wir können es nicht oft genug sagen: Die Küche wird an das Haushaltsmitglied angepasst, das diese am meisten nutzt. Das heißt auch, dass Sie sich an dieser Stelle überlegen müssen, ob Sie die Küche für Links- oder Rechtshänder einrichten.


2. Wird oft gemeinsam gekocht? Wenn ja: Wer macht was?

Kochen die Haushaltsmitglieder gerne zusammen, übernimmt meist einer das Vorbereiten und der andere das Kochen. Ist das der Fall, können die Arbeitsbereiche an die jeweilige Person angepasst werden.


3. Was wird regelmäßig/häufig in der Küche gemacht?

Wird in der Küche häufig gebacken, spielt der Backofen eine zentrale Rolle in der Küche und wird als solches eingeplant. Wer vom Kochen viel Geschirr hat, verwendet den Geschirrspüler bzw. die Spüle öfter. Dementsprechend sollten Sie darauf achten, die Spüle groß zu gestalten bzw. den Geschirrspüler erhöht einzubauen.


4. Muss die Küche barrierefrei sein?

Sollte die Küche für Rollstuhlfahrer oder mit einem Rollator zugänglich sein? Dann ist zwischen den Küchenelementen genug Abstand einzuberechnen. Der Bewegungsraum vor der Einrichtung sollte daher mindestens 120 cm x 120 cm sein.

Ist der Hauptzuständige in der Küche im Rollstuhl, müssen Sie zudem auf den Beinfreiraum achten. Richtwerte für die Höhe von Arbeitsplatte, Spüle und Herdplatte ist eine Arbeitshöhe von 82 cm und eine Beinfreiheit in 67 cm (Kniehöhe).

Mit elektrischen oder manuellen Hub- bzw. Liftsystemen können Oberschränke auch für Rollstuhlfahrer erreichbar gemacht werden.


5. Wie viel Stauraum wird benötigt?

Wie wird eingekauft? Welche und wie viele Vorräte müssen in der Küche gelagert werden? Wenn es in der Wohnung eine Abstell- bzw. Vorratskammer oder andere Verstaumöglichkeiten gibt, können Sie in der Küche weniger Schubladen einbauen.

Ist der Stauraum in der restlichen Wohnung knapp bemessen? Dann verrät Ihnen Wolfgang Danler zwei Tricks, mit denen Sie diesen Raum trotzdem effizient nutzen können.

  • Eckschränke mit Karussell: Diese sogenannten Rondelle-Systeme helfen Ihnen, auch den Platz in den Ecken auszunutzen.
  • Apothekenschränke für Vorräte: Bei den Apothekerschränken für die Küche handelt es sich um Hochschränke mit einem Auszugssystem. Dort können Sie regelmäßig genutzte Lebensmittel so verstauen, dass Sie für beim Kochen auf Armhöhe zugänglich sind – beispielsweise Öl, Nudeln oder Tomatensauce. Die Vorräte bzw. Reserven hingegen können Sie in den oberen oder unteren Etagen lagern.

Neben diesen Tipps finden Sie in unserem Blog noch weitere Artikel dazu, wie Sie Ihren Stauraum in der Küche optimieren. Im Beitrag „Kleine Küche planen: Unsere 7 Tipps von Küchenexperten“ verraten Ihnen die olina Experten, wie die Planung einer kleinen Küche gelingt.

Wie diese Tipps in der Praxis von unseren Experten umgesetzt werden, sehen Sie im Beitrag „Mehr Stauraum in der Küche: olina Küchen Horn zeigt Ihnen, wie es geht!“.


6. Müssen Kinder die Küche nutzen können?

Gerade wenn Kinder im Haushalt leben und in der Küche mithelfen bzw. dort zu tun haben, ist deren Sicherheit zu gewährleisten. Das hat auch mit der Ergonomie in der Küche zu tun – insbesondere in Hinblick auf die Mikrowelle.

Kinder können dieses Küchengerät relativ früh alleine bedienen. Dabei vergessen Eltern oder Großeltern gelegentlich, dass bereits eine Mikrowelle auf der Arbeitsfläche für Kinder zur Gefahr werden kann. Verbrannte Finger beim Herausnehmen des Tellers, fallendes Essen und Geschirr oder Verbrühungen können die Folge sein.

Planen Sie daher verschieden hohe Arbeitsflächen mit ein, auf denen die Mikrowelle abgestellt werden kann. So haben auch Kinder die Chance, das Gerät gefahrenlos zu verwenden.

Alternativ können Sie auch versenkbare Trittstufen in die Sockelleiste einbauen lassen. So können die Kleinen in der Küche auch Oberschränke oder Hochregale erreichen. Diese sind jedoch kostspielig. Günstiger sind hier beispielsweise ein Lernturm oder Tritthocker.

Wenn Sie diese 6 Fragen für sich beantwortet haben, können Sie mit der Planung loslegen.

Wie plane ich meine Küche ergonomisch korrekt?

Für mehr Ergonomie in der Küche nennen unsere Küchenexperten Romina Koschler und Wolfgang Danler zwei wichtige Kriterien:

  • die passenden Höhen für Arbeitsplatten, Geräte und Schränke
  • die Arbeitsabläufe

Kriterium #1: Passende Höhen sorgen für mehr Ergonomie in der Küche

Dass die richtige Höhe der Arbeitsplatte wichtig ist, wissen viele. Die passenden Höhen beziehen sich allerdings nicht nur die Arbeitsplatte, sondern umfassen auch die Bedienhöhe der Oberschränke.

Faustregel: Höhe für die Arbeitsplatte 15 cm unterhalb der Ellbogenkante

Für die Höhe der Arbeitsplatte ist 15 Zentimeter unterhalb der Ellbogenunterkante ideal. Wie Sie bei der Messung am besten vorgehen, erfahren Sie im folgenden Video:

Die Spüle kann etwas höher sein, da „in ihr“ gearbeitet wird, und das Kochfeld etwas tiefer, da darauf gearbeitet wird. Dazu finden Sie mehr Informationen in unserem Beitrag „Küchenmaße – Checkliste für die wichtigsten Abstände & Maße bei der Küchenplanung“.

Übrigens: Im Zweifelsfall wählen Sie die Arbeitsfläche niedriger als die Faustregel besagt. Eine zu niedrige Arbeitsplatte kann leichter ausgeglichen werden als eine zu hohe Arbeitsoberfläche.

Ist die Platte nämlich zu hoch, fehlt Ihnen der Hebel zum Schneiden, Kneten, etc. Das führt dann zum Anheben der Schultern. Verspannungen, insbesondere im Nackenbereich, sind oft die Folge.

Schubladen, Schränke und Geräte: So platzieren Sie ergonomisch

In der Küche haben Sie unterschiedliches Geschirr und verschiedene Geräte, die Sie unterbringen müssen. Darum haben wir die wichtigsten Höhen für Sie aufgelistet:

  • Schubladen: Schubladen sind für Unterschränke sinnvoll, da Sie den Komfort bei tiefen Schränken erhöhen. So erreichen Sie selbst das hinterste Eck des Schrankes bequem, ohne sich zu bücken oder hinzuknien.
  • Oberschränke: Leichte Küchengegenstände wie Gläser, Tassen oder Teller werden meist in Oberschränken verstaut. Um hier ergonomisch vorzugehen, sollten Sie sich an eine Greifhöhe von „Körpergröße + 5 bis 15 cm“ halten. So können Sie alles sicher erreichen und müssen nicht auf den Zehenspitzen vor Ihren Schränken „herumturnen“.
  • Unterschränke: Die Höhe der Unterschränke richtet sich nach der Höhe der Arbeitsplatten – diese sind ja immerhin auf den Unterschränken befestigt. Für große Menschen wird übrigens meist der Sockel unter den Schränken größer, sodass die Arbeitsplatten und Schubladen der Unterschränke höher sind.
  • Kühlschrank: Die Unterkante des Kühlschranks sollte sich auf Hüfthöhe der Person im Haushalt befinden, die am meisten in der Küche kocht. Ist der Partner oder ein anderes Haushaltsmitglied signifikant größer bzw. kleiner, können zusätzliche Griffe oder Mulden eingebaut werden, sodass der Kühlschrank von jedem geöffnet werden kann.
  • Mikrowelle: Auch für dieses Gerät ist die Ellbogenhöhe entscheidend. Die Ellbogenhöhe ± 10 Zentimeter ist ideal für die Bedienung der Mikrowelle. Sind Kinder im Haushalt sollten Sie -10 Zentimeter wählen. Braucht ein größeres Haushaltsmitglied die Mikrowelle öfter, sollten Sie 10 Zentimeter hinzurechnen.
  • Geschirrspüler: Der Geschirrspüler muss so verbaut sein, dass Sie ihn einfach aufrechtstehend mit angewinkelten Armen bedienen können. Der Rücken sollte dabei gerade bleiben. Besitzt der Geschirrspüler eine Bestecklade, können Sie sich an dieser orientieren: Die Bestecklade sollte maximal auf Ellbogenhöhe sein, wie das folgende Video von Wolfgang Danler zeigt:

Kriterium #2: Effiziente Anordnung der Küche verbessert Arbeitsabläufe

Die Anordnung der Küche: Die schönste Küche bereitet wenig Freude, wenn die Anordnung falsch ist und damit die Arbeitsabläufe gestört werden. Darum sollten Sie die Anordnung der Küche auf Ihre Abläufe abstimmen.

Beachten Sie dafür Ihre häufigsten Wege in der Küche. Diese sollten so kurz wie möglich sein.

Wolfang Danler von olina Neustift betont:

„Es entscheidet allein die Reihenfolge der Tätigkeiten, wie Ihre Küche am besten aufgebaut ist. Beispielhaft die ideale Einrichtung für einen Rechtshänder:

  1. Ganz links befindet sich der Kühlschrank mit einer kleinen Abstellfläche oder einer Arbeitsfläche. Dort wird „vorbereitet“ – Lebensmittel aus dem Kühlschrank bzw. Vorratsschrank nehmen, auspacken, etc.
  2. Neben der Abstell- bzw. Arbeitsfläche folgen die Spüle und eine weitere Arbeitsfläche zum Zubereiten der Lebensmittel: waschen, schneiden, anrichten, klopfen, mischen, kneten, usw.
  3. Danach kommen Kochfeld, Backofen, Dampfgarer und noch eine Abstellfläche zum Kochen, Backen und Anrichten.
  4. Zu guter Letzt folgt das Aufräumen: Reste werden weggeräumt oder entsorgt, manches Geschirr gewaschen, anderes in den Geschirrspüler gegeben. Darum platzieren wir in der Nähe der Spüle in der Regel auch den Geschirrspüler.“

Für Linkshänder wird die Küche übrigens umgekehrt aufgebaut: Das heißt, der Kühlschrank ist ganz rechts platziert.

Unsere beiden Küchenexperten gehen sogar noch weiter, um die Ergonomie in den von ihnen geplanten Küchen sicherzustellen.

3 zusätzliche Planungstipps für mehr Ergonomie in der Küche

Tipp #1: Romina Koschler von olina Traun rät, nahe zum Kochfeld Vorratsschränke, den Backofen und eine Lade für Kochzubehör wie Töpfe, Pfannen und Co zu platzieren. So sind die Wege in der Küche möglichst kurz und Sie müssen große bzw. schwere Kochutensilien nicht weit tragen.

Tipp #2: Zudem empfiehlt die erfahrene Küchenplanerin, die Position des Esstisches in die Küchenplanung einfließen zu lassen. „Ich platziere immer die Spüle bzw. den Geschirrspüler näher am Esstisch als das Kochfeld. Dann ist der Weg beim Abräumen möglichst kurz und man kommt sich nicht gegenseitig in die Quere, wenn der Partner auf der Arbeitsfläche beispielsweise die Nachspeise zubereitet.“

Tipp #3: Küchenexperte Wolfgang fügt hinzu: „Idealerweise sind auch Kühlschrank und Spüle nicht zu weit vom Essplatz entfernt. So können Sie während des Essens aufstehen, um kalte Getränke aus dem Kühlschrak zu holen oder das Wasser nachzufüllen, ohne aus der Konversation aussteigen zu müssen.“

Häufige Frage: Wie erreiche ich Ergonomie in der Küche trotz Größenunterschied?

Es passiert immer häufiger, dass sich Paare die Aufgaben in der Küche teilen. Das bedeutet: Menschen mit unterschiedlichen Größen arbeiten in derselben Küche.

Als Beispiel: Sie sind eine Frau und 165 cm groß. Ihr Partner ist 185 cm groß. 

Welche Höhe für die Arbeitsplatte?

Wie eingangs erwähnt: Wer häufig gemeinsam kocht, hat die Aufgabenbereiche meist abgegrenzt. Während Sie beispielsweise für das Kochen und Backen verantwortlich sind, kümmert sich der Partner um das Schälen und Schneiden.

In diesem Fall ist die Größe Ihres Partners für die Höhe der Arbeitsflächen ausschlaggebend – zumindest größtenteils.

Denn sollten Sie sich die Aufgaben öfters teilen, wird ein Experte versuchen, die Arbeitsplatten unterschiedlich hoch zu gestalten. So können Sie eine der Flächen verwenden und Ihr Partner die andere.

Beispiel: Haben Sie in Ihrer Küche Platz für 2 Arbeitsflächen auf der Küchenzeile, wird eine nach Ihnen ausgerichtet und die andere nach Ihrem Partner.

Gibt es neben den zwei Arbeitsflächen auf der Küchenzeile noch eine Kochinsel mit zusätzlicher Fläche? Dann wird vermutlich die Kochinsel an Ihre Größe angepasst und die Arbeitsflächen auf der Kücheninsel an Ihren Partner – oder umgekehrt. Das hängt von der restlichen Aufgabenverteilung sowie der Aufteilung der Küche ab.

Hinsichtlich der Herdplattenhöhe gilt: Wir raten Ihnen, diese niedriger zu wählen. Wie weiter oben angeführt ist der Ausgleich in diesem Fall einfacher als bei einer zu hohen Herdplatte.

Welche Höhe für die Geräte?

Beträgt der Größenunterschied wie in unserem Beispiel 20 Zentimeter, tritt die oberste Regel der Küchenplanung in Kraft: Die Geräte wie Backrohr, Geschirrspüler, Dampfgarer richten sich nach der Größe des Haushaltsmitgliedes, das diese am meisten verwendet.

Dass beide Personen genau gleich oft alle Geräte benutzen, kommt kaum vor. Einer räumt eher den Geschirrspüler ein, der andere backt häufiger, usw. Danach wird die Höhe des jeweiligen Gerätes bestimmt. Daher kann es sein, dass in der gleichen Küche der Geschirrspüler deutlich höher liegt als das Backrohr.

Lediglich bei der Mikrowelle raten wir dazu, diese niedriger einzubauen, damit selbst die kleinsten Haushaltsmitglieder sie risikolos verwenden können.

Sie wollen eine ergonomische Küche, aber brauchen Unterstützung?

Unsere erfahrenen Küchenexperten unterstützen Sie gerne bei der Küchenplanung. Die olina Partner führen mit Ihnen eine Bedarfsanalyse durch. Danach entwerfen Sie Ihre ergonomische Küche und gehen dabei auf Ihre Design-Wünsche ein – vom Stil der traditionellen Landhausküche bis zur modernen Küche mit futuristischem Charakter.

Kommen Sie in einem olina Küchenstudio in Ihrer Nähe vorbei und lassen Sie sich von unseren Experten vor Ort beraten.

Herzlichst,
Ihr olina Team

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Fotos: © Yakobchuk Olena – stock.abobe.com, olina Traun, olina Küchen, olina Imst

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