Wohnküche: 6 Planungsschritte & 4 Einrichtungstipps vom Profi

Träumen Sie von einer perfekten Wohnküche, in der Kochen, Essen und Wohnen nahtlos ineinander übergehen? Aber wo sollen Sie bei der Planung anfangen? Und wie können Sie Ihre Wohnküche einrichten?

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Ihre offene Küche mit nur 6 einfachen Schritten planen.

Zudem erhalten Sie 4 Tipps von unserem Küchenexperten zur Einrichtung Ihrer Wohnküche.

Grundvoraussetzung für Wohnküche: Mindestens 25 Quadratmeter Raumfläche

Für eine Wohnküche bzw. offene Küche sollten Ihnen mindestens 25 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.

So haben Sie genügend Platz für Küche- und Wohnbereich, ohne dass der Raum zu beengt ist.

Immerhin müssen Sie in der Küche Arbeitsflächen sowie Geräte unterbringen und brauchen im Wohnbereich noch Platz für Sitzmöglichkeiten.

So planen Sie Ihre Wohnküche in 6 Schritten

Schritt 1: Tatsächliche Nutzfläche und mögliche Raumaufteilung ermitteln

Als erstes müssen Sie prüfen, wie groß die Nutzfläche des Raumes tatsächlich ist.

Denn nur weil im Grundriss beispielsweise 25 Quadratmeter vermerkt sind, heißt das nicht, dass diese 20 Quadratmeter nutzbar sind. Dachschrägen, Vorsprünge an den Leisten oder Ähnliches können zu Raumverlust führen.

Haben Sie die echte Nutzfläche ermittelt, denken Sie über die Raumaufteilung nach.

Dabei sollten Sie folgende Überlegungen anstellen:

  • Wahl des Essplatzes: Essen Sie eher am Tisch und wollen sich dort ausbreiten? Oder fühlen Sie sich an einer Theke wohler? Reicht Ihnen die Theke, können Sie dort beispielsweise Essplätze einrichten und einen kleineren Esstisch wählen. Das heißt auch: Sie brauchen einen größeren Küchenbereich und der Essplatz im Wohnbereich fällt kleiner aus bzw. ganz weg.
  • Anzahl der Essplätze: Sind Sie zu zweit und laden nur selten Gäste ein? Dann müssen Sie für den Essbereich weniger Platz einplanen als beispielsweise eine Großfamilie oder leidenschaftliche Gastgeber. Damit genug Platz auf dem Tisch ist, sollten Sie ca. 40 x 60 cm pro Person einberechnen. Für 4 Personen ist daher ein Tisch mit 80-100 cm Breite und 120-140 cm Tiefe ideal.

 

  • Benötigter Stauraum: Verstauen Sie in der Küche Vorräte und Geschirr oder haben Sie dafür einen zusätzlichen Raum? Brauchen Sie viel Stauraum für Küchenutensilien und Lebensmittel, sollten Sie mindestens einen großen Küchenschrank (min. 100 x 40 x 180 cm) mehr einplanen als mit einer gesonderten Speisekammer.
  • Aufenthaltsdauer: Unterhalten Sie sich mit Ihrer Familie oder Ihren Gästen gerne noch am Esstisch oder verlagern Sie Gespräche nach dem Essen lieber auf die Couch? Oder sitzen Sie am liebsten mit einem Glas Rotwein an der Theke? Je nachdem, wo Sie die meiste Zeit verbringen, sollten Sie für diesen Bereich die größte Fläche einplanen.

Tipp vom Experten: Planen Sie schon jetzt ein Lüftungskonzept gegen Schimmel und Küchengerüche

„Wer eine offene Küche bzw. eine Wohnküche haben möchte, muss sich mit der Raumlüftung auseinandersetzen. Und das lieber früher als später“, sagt Küchenexperte Wolfgang Danler vom olina Küchenstudio in Neustift im Stubaital.

Denn einerseits ist die Geruchsbelastung hoch: In einer Wohnküche können Sie keine Türen schließen, um strenge Gerüche vom Wohnbereich fernzuhalten. Und bei manchen Speisen ist ein Dunstabzug einfach nicht stark genug, egal wie gut dieser auch sein mag – Stichwort Knoblauch.

Andererseits gelangt beim Kochen viel Feuchtigkeit in die Luft, wodurch feuchte Stellen und in weiterer Folge Schimmel entstehen.

Daher sollten Sie bei der Planung der Wohnküche auch direkt ein Konzept zur Raumlüftung miteinschließen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie keine Fenster im Küchen- sondern lediglich im Wohnbereich haben.

Dann ist es nämlich wichtig, den passenden Dunstabzug zu wählen. Hier sollten Sie jedenfalls einen Abluft-Dunstabzug wählen.

Dieser saugt die „schlechte“ Luft ab, filtert Gerüche, Fette und Feuchtigkeit, und leitet die Luft über ein Rohr nach draußen. Durch den dabei entstehenden Unterdruck, gelangt frische Luft in Ihre Wohnküche und Sie minimieren das Schimmelrisiko sowie die Geruchsbelastung.

Als Vergleich: Ein Umluft-Dunstabzug filtert lediglich die Fette und Gerüche aus der Raumluft und nicht die Feuchtigkeit, weshalb das Schimmelrisiko bestehen bleibt.

Wenn Sie im Küchenbereich der Wohnküche Fenster haben, müssen Sie nur darauf achten, dieses nach dem Einrichten noch problemlos öffnen zu können. Versperren Sie die Fenster also weder mit Möbeln noch mit Deko-Gegenständen. Den Dunstabzug können Sie frei wählen.

Schritt 2: Küchenform festlegen

Grundsätzlich können Sie für Ihre Wohnküche jegliche Küchenform aussuchen.

Zwischen diesen Küchenformen können Sie wählen:

Je nach Raumaufbau und -größe sind manche Formen sinnvoller als andere.

Wir haben die wichtigsten Küchenformen und deren Tauglichkeit für die Wohnküche hier festgehalten:

KüchenformGeeignet für:Vorteile
KüchenzeileKleine Räume (bis ca. 20 m2) Mindestens 3m Wandfläche Haushalte bis zu 3 Personen  Platzsparend kostengünstig
L-FormRäume ab 12 m2 Fläche Mit Essplatz ab 15 m2 Haushalte mit 3 bis 5 Personen Kombinationen mit KochinselEssplatz gut integrierbar Speziell für Wohn- und offene Küchen konzipiert
U-FormRäume ab 12 m2 Fläche Quadratische Räume Großfamilien oder Köche, die viel Platz brauchenKurze Arbeitswege Viel Arbeitsfläche Essbereich bzw. Theke integrierbar  
G-FormRäume ab 15m2 Fläche Großfamilien oder Köche, die viel Platz brauchenViel Stauraum Kurze Arbeitswege Essbereich gut integrierbar
Y-FormRäume ab 40 m2 Fläche Großfamilien oder Köche, die viel Platz brauchenKommunikatives Arbeiten 1-4 Personen können gleichzeitig kochen Von allen Seiten zugänglich

Häufige Kundenfrage: Ist eine Kochinsel in der Wohnküche sinnvoll?

Wolfgang Danler sagt dazu: „Eine Kücheninsel bzw. -halbinsel ist bei einer Küchenfläche ab 15 Quadratmeter absolut zu empfehlen.“

Der Küchenexperte erklärt weiter: „Einerseits können Sie so den Wohnbereich optisch von der Küche abgrenzen. Andererseits ermöglicht die Kochinsel ein kommunikatives Arbeiten in der Küche. Ihr Blick geht nämlich in den Raum, wodurch Sie sich Freunden oder Familie direkt zuwenden können.“

Schritt 3: Küchenstil auswählen

Sowohl beim Stil der Küche als auch der den Materialien gibt es keine „richtige“ oder „bessere“ Wahl.

Was hier entscheidet, ist Ihr Wohnkonzept, das Sie in der Wohnung verfolgen und mit dem Sie sich wohlfühlen.

Wolfgang Danler: „In einer Wohnküche spielt der Wohlfühlfaktor eine große Rolle. Sie verbringen viel Zeit in diesem Raum, weshalb er nicht nur stylisch, sondern auch behaglich sein sollte. Was für Sie ‚behaglich‘ ist, müssen Sie natürlich selbst entscheiden.“

Als Beispiele:

Haben Sie ein geradliniges Wohnkonzept, eignet sich eine moderne Küche mit oder ohne Griffe in warmen Farben, um Eleganz und Gemütlichkeit zu vereinen.

Wenn Sie in Ihrer Wohnung jedoch auf Echtholzmöbel setzen, passt dazu eine Landhausküche aus Massivholz.

Schritt 4: Farben für Fronten und Arbeitsflächen der Wohnküche wählen

Bei den Farben verhält es sich wie bei der Wahl des Küchenstils: Was Ihnen gefällt, sollten Sie verwenden.

Achten Sie auf ein einheitliches Konzept und setzten Sie auf wenige, aufeinander abgestimmte Farben.

Schritt 5: Abstände und Maße für Ihre Wohnküche richtig einplanen

Wie bei jeder anderen Küche müssen Sie vorab Abstände, Höhen, Anschlüsse usw. richtig planen.

Welche das sind und wie Sie am besten bei der Planung vorgehen, haben wir bereits in einem anderen Blogbeitrag für Sie auflistet: Hier gelangen Sie zur „Checkliste für die wichtigsten Abstände und Maße bei der Küchenplanung“.

Wichtige Maße bei Koch- bzw. Kücheninseln

Sollten Sie sich in Ihrer Wohnküche für eine Kochinsel entscheiden, sollten Sie folgende Maße im Kopf behalten:

  • Größe der Kochinsel: 80-100cm (Länge) x 80-120 cm (Tiefe)
  • Abstände bei den Arbeitswegen: Kühlschrank – Spüle/Arbeitsfläche – Kochfeld jeweils max. 150 cm (meistens auf Kücheninsel)
  • Abstände bei den Durchgängen in der Küche: Bitte auf allen Seiten der Kochinsel bedenken
    • Sie kochen alleine: 80-100cm
    • Sie kochen zu zweit: 120cm

Schritt 6: Beleuchtung planen

Die Herausforderung bei der Beleuchtung Ihrer Wohnküche: Sie brauchen einerseits ein Arbeitslicht in der Küche und andererseits ein gedämpftes Licht für den Wohnbereich.

Wolfgang Danler rät daher: „Starke LED-Spots über der Arbeitsfläche und dem Herd sind eine beliebte Möglichkeit, um diese Bereiche zu beleuchten. Im Ess- bzw. Wohnbereich können dann dimmbare LED-Lampen verwendet werden.“

Abschluss der Planungsphase

Wenn Sie diese 6 Schritte durchgeführt haben, können Sie mit dem Einrichten beginnen.

Bei großen Wohnküchen ist das in der Regel noch relativ einfach. Es gibt genug Fläche für elektrische Küchengeräte, Schränke, Regale, Vorräte etc.

Wohnküche einrichten: 4 Tipps zur Planung

Tipp #1: Küchenzeile, U- und L-Küchen für größere Raumwirkung

Küchenzeilen, L- oder U Küchen lassen den Raum größer wirken, als das mit einer Kücheninsel der Fall ist.

Daher lautet der Rat des Küchenexperten: Wer seine Wohnküche offener gestalten will, sollte auf eine Kücheninsel verzichten.

Tipp #2: Wenig Kontraste für größere Raumwirkung

Wer seine Wohnküche optisch noch größer wirken lassen möchte, sollte Kontraste vermeiden.

Das heißt: Farben in ähnlichen Tönen für Wand, Fronten, Arbeitsplatten und Möbel schaffen einen fließenden Übergang.

Gepaart mit Materialien wie Holz, Glas oder transparentem Kunststoff machen Sie den Raum optisch noch größer.

Tipp #3: Einbau- und Klappgeräte für „aufgeräumte“ Arbeitsflächen

Wer kennt es nicht: Der Toaster, das Schneidbrett und die Brotmaschine versperren Platz auf der Arbeitsfläche. Und nebenbei sieht es auch noch chaotisch aus.

Mittlerweile gibt es von vielen Küchenhelfern Klapp- und Einbauvarianten.

Spezielle Einbaugeräte wie Klapptoaster, Klappschneidebretter, Einbau-Alleschneider und -Brotschneidemaschinen sparen Platz auf der Arbeitsplatte. Zudem wirkt der Raum aufgeräumter, wenn nicht überall etwas herumsteht.

Tipp #4: Kombigeräte für mehr Stauraum im Küchenbereich

Multifunktions- bzw. Kombigeräte erfreuen sich nicht nur in kleinen Küchen großer Beliebtheit.

Doch speziell in Küchen mit begrenztem Stauraum sind 2-in-1- oder 3-in-1-Geräte eine tolle Möglichkeit, um Platz zu sparen.

Vom Dampfbackofen über Kühl-Gefrierkombinationen bis hin zum Backofen mit Mikrowellen- und Dampfgarfunktion: Je weniger elektrische Geräte Sie unterbringen müssen, desto mehr Stauraum bleibt Ihnen.

Sie brauchen Hilfe bei der Einrichtung Ihrer Wohnküche?

Egal ob 25 oder 60 Quadratmeter Wohnküche: Unsere Küchenexperten in den olina Studios in ganz Österreich und Südtirol unterstützen Sie gerne bei der Küchenplanung.

Dabei setzen sie Ihre Wünsche hinsichtlich Stils und Farben bestmöglich um, behalten aber auch wichtige Grundlagen wie Raumlüftung, Küchenabstände & Co. im Auge.

So wird jeder Quadratmeter der Wohnküche optimal und richtig genutzt und Sie können schon die ersten Gäste einladen.

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann kommen Sie doch in einem olina Studio in Ihrer Nähe vorbei. Oder senden Sie uns Ihre Anfrage über das Kontaktformular (hier klicken).

Herzlichst,
Ihr olina Team

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Foto: © fizkes – stock.adobe.com

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